...und wie sich die Risikozeit auf den Abstand zur Gefahrenstelle auswirkt?

Die Norm EN ISO 13855:2010 beschreibt die Anordnung von Schutzeinrichtungen im Hinblick auf die Annäherungs­geschwindigkeit von menschlichen Körpern. Der Mindestabstand einer trennenden Schutzeinrichtung ohne Zuhaltung zur ersten gefahrbringenden Bewegung wird demnach wie in der nachfolgenden Darstellung berechnet.

 

Beispielrechnung der Risikozeit

 

Schaubild gefährdeter Bereich

 

 

 

 

  S= K * T  

 

S= Abstand zur Gefahrenstelle

K= Konstante = 1600 mm/s

T= Gesamte Zeit bis zum Stillstand

 

 

In den folgenden Rechnungen möchten wir Ihnen beispielhaft darstellen, wie sich die Reaktionszeit von RFID-­Sicherheitssensoren auf den Abstand zur Gefahrenstelle auswirken kann (ohne Reihenschaltung).

 

 

Beispiel

RFID-Sicherheitssensor SAFIX 3 oder Prozesszuhaltung HOLDX R
Ausschaltverzug (toff) Betätiger zu OSSD-Ausgang:
max. 75 ms

 

Beispiel

marktüblicher RFID-Sicherheitssensor oder Prozesszuhaltung
Ausschaltverzug (toff) Betätiger zu OSSD-Ausgang:
max. 260 ms

 

S = 1600 mm/s  * 75 ms        S = 120 mm

 

 

S = 1600 mm/s * 260 ms    S = 416 mm

 

 

Allein durch das Einsetzen der Risikozeit von 75 ms ergibt sich ein Sicherheitsabstand von 120 mm. Für die ganz genaue Berechnung müssen Sie hierzu noch die Risikozeit der Auswerteeinheit (z. B. Sicherheitssteuerung) und den Nachlauf bis zum Stillstand hinzuaddieren.

 

Die Rechnung zeigt, dass durch das Einsetzen einer Risikozeit von 260 ms bereits ein Sicherheitsabstand von 412 mm eingehalten wird. Das sind 292 mm mehr als in der vorherigen Rechnung. Für die Konstruktion einer Maschine kann dies ein wichtiger Faktor sein.

 

 

Werden Sicherheitssensoren in Reihe geschaltet, muss in der Berechnung auch die Risikozeit des Abschaltens der Eingänge berücksichtigt werden. Im folgenden Beispiel werden 24 Sensoren in Reihe geschaltet.

 

 

Beispiel

RFID-Sicherheitssensor SAFIX 3 oder Prozesszuhaltung HOLDX R
1 x Ausschaltverzug (toff) Betätiger zu OSSD-Ausgang: max. 75 ms
23 x Ausschaltverzug (toff) Eingänge max. 3 ms

 

Beispiel

marktüblicher RFID-Sicherheitssensor oder Prozesszuhaltung
1 x Ausschaltverzug (toff) Betätiger zu OSSD-Ausgang: max. 260 ms.
23 x Ausschaltverzug (toff) Eingänge max. 20 ms

 

T = 75 ms + 23 * 3 ms    T = 144 ms
S = 1600 mm/s * 144 ms    S = 230,4 mm

 

 

T = 260 ms + 23 * 20 ms    T = 720 ms
S = 1600 mm/s * 720 ms    S = 1152 mm

 

 

Für die korrekte Berechnung müssen Sie auch in dieser Rechnung noch die Risikozeit der Auswerteeinheit (z. B. Sicherheitssteuerung) und den Nachlauf bis zum Stillstand hinzuaddieren.

 

 

 

 

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